Dienstag, 30. Juli 2013

Holly fängt an - und gibt nicht auf!

So! Jetzt reicht es!

Am Freitag vergangener Woche war ich auf einer sehr bezaubernden Hochzeit eines befreundeten Pärchens. Schon Wochen vorher hatte ich mir mit einem Glücksgriff bei H(ager)&M(ager) ein schönes Kleid geleistet, dass ich seit dem regelmäßig Abends vor dem Spiegel anzog.

Dann kamen die Semesterferien.

Meine Zeit habe ich vorwiegend auf dem Sofa verbracht und zum drölfzigsten Mal "Sex and the City", alle 6 Staffeln, geguckt. (Auch beide Filme -.- )
Der Tag der Hochzeit rückte näher und mir schwante schon nichts Gutes, hatte ich das Kleid auch schon länger nicht mehr anprobiert. Das Ende vom Lied war, dass ich ein anderes Kleid angezogen habe, weil ich mich einfach unwohl gefühlt habe und nicht mehr "absolutely faboulus". Ich hatte mich für ein einfaches, unter der Brust gerafftes Kleid entschieden, für das ich nur Komplimente bekommen hatte. Ich fühlte mich wenigstens so einigermaßen ausgehfähig. Wir hatten über den Abend ein nettes Pärchen kennen gelernt, dass schwanger war. (Ihr wisst nun wo es hingeht!) Den ganzen Abend trank ich literweise Aperol-Spritz und rauchte wie ein Schlot. Auf dem Heimweg, den wir uns geteilt hatten sagte Herr P. auf einmal: " Oh, du bist ja auch schwanger. Wie weit bist du denn?"
Ich guckte verdutzt und überlegte fieberhaft, was ich dazu sagen sollte. Meinem Charakter entsprechend machte ich erst mal einen Witz, der noch nicht mal gelogen war: "Nee, ich hab nur Blähungen!" Ein lahmer Versuch meinem unbegrenzten Schamgefühl in diesem Moment zu entgehen. Aber Herr P. lachte herzlich und ich dachte "Na OK, da sind wir ja noch mal aus einer ganz peinlichen Situation rausgekommen."

Dachte ich...

Eine Minute später fragte er auf einmal ernst: " Nee, ich mein jetzt wirklich, wie weit seid ihr denn?"
Darauf habe ich etwas wenig schmeichelhaftes erwidert und mich schnellen Schrittes ein paar Leute vorher wieder eingereiht. Wenn ich heute darüber nachdenke möchte ich, dass sich der Boden vor mir öffnet und ich darin verschwinden kann.


Jetzt, vier Tage später und mit unglaublichen 89,7 kg Kampfgewicht möchte ich die Ansage machen:

"Mir reicht's!"

Mir reicht es, dass ich keine Kleidung finde. Mir reicht es, dass ich unbeweglich bin. Mir reicht es, dass mir mein Frauenarzt sagt, wenn ich nicht abnehme, könnte es zu einer Becken-Boden-Muskulaturschwäche kommen und ich pinkel mir irgendwann beim Lachen in die Hose. Mir reicht es, von meinem Hausarzt gefragt zu werden, ob es meinen Freund denn gar nicht stören würde, dass ich so dick bin. Mir reicht es, mich wegen meinem Gewicht schlecht zu fühlen! Es reicht!

Dies hier wird mein Tagebuch. Meine Erfolge und Misserfolge schwarz auf weiß, mein Ansporn nicht aufzuhören, meine Kontrolle. Danke Frau Piep für deine Erfolge, die mir jetzt Kraft geben dieses Projekt zu starten. Danke A., dass du mich in die Muckibude begleitest, Danke Herr Tobsucht, dass du alle "Diäten" mitmachst und mir trotzdem sagst, dass ich gut kochen kann und es dir geschmeckt hat.

Ich gebe mich nicht auf!

1 Kommentar:

  1. Super! Ich werde mitlesen und somit den "Weitermachdruck" etwas erhöhen.
    Du schaffst das. Und in ein paar Wochen bin ich mit dabei.

    Go for it, Holly.

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